Oder wie macht man das weiße Gold?

Was wäre skifahren oder rodeln ohne Schnee? Für die meisten unserer Gäste ist es der Hauptgrund, wieso sie im Winter an den Golm kommen. Und genau darum geht's in meinem Job – den bestmöglichen Schnee für das Skigebiet zu erzeugen – denn ich bin Schneimeister am Golm!

Schneeerzeugung-Bewegungsberg-Golm | © Golm Silvretta Lünersee Tourismus GmbH Bregenz

Wer ist Peter?

Ich bin Peter. Lange ist’s her, als ich am Golm angefangen habe. Nach meiner Ausbildung zum Elektriker war ich bei Seilbahnherstellern und anderen Skigebieten tätig. Nun bin ich seit vielen Jahren Schneimeister am Golm. Dort konnte ich auch mehrere Kurse und Fortbildungen zu diesem Thema besuchen.

Schneeerzeuger-Golm | © Golm Silvretta Lünersee Tourismus GmbH Bregenz

Wie macht man denn jetzt Kunstschnee?

Kunstschnee oder technischer Schnee, wie wir Fachleute den von uns produzierten Schnee bezeichnen, entsteht durch die feine Zerstäubung von Wasser, dem komprimierte Luft (Druckluft) beigemischt wird. Hier muss ich auch noch einwenden, dass Kunstschnee eigentlich auch nicht ganz richtig ist, da im Schnee nichts Künstliches hinzugefügt wird. In der Luft verdunsten die Wassertröpfchen teilweise, wodurch diese abkühlen, bis sie den Gefrierpunkt erreichen und zu Schneekristallen werden.

Je kälter und trockener die Luft ist, desto stärker wirkt der Kühleffekt. Um diesen messbar zu machen, wird aus Lufttemperatur und Luftfeuchtigkeit die sogenannte Feuchtkugeltemperatur errechnet. Ab einer Feuchtkugeltemperatur von -3,5°C  kann effektiv beschneit werden.

Generell lassen sich für die Herstellung zwei Verfahren unterscheiden:

  •  Mit Hochdruckanlagen (Lanzen) wird das Wasser unter hohem Druck mitsamt einer großen Menge an komprimierter Luft vermischt und durch einen Sprühkopf zerstäubt.
  •  Niederdruckanlagen (klassische Schneekanonen) hingegen sprühen die Wassertropfen mit wenig Druck durch einen Luftstrahl, der von einem Propeller erzeugt wird.

Für die Schneequalität sind kalte Luft, geringe Luftfeuchtigkeit und kaltes Wasser maßgebend.

Klingt alles sehr technisch oder? Ist es eigentlich auch – ohne Computer und spezielle Programme funktioniert hier gar nichts. Oft habe ich das Gefühl ich arbeite in einem Computerunternehmen! ;)

Schneeerzeugung-Bewegungsberg-Golm | © Golm Silvretta Lünersee Tourismus GmbH Bregenz

Wie sieht denn der Alltag eines „Schneimeisters“ aus?

Im Herbst beginnen wir mit dem Aufbau der Schneelanzen und der Positionierung der Schneekanonen, dann wird die ganze Anlage im Probebetrieb auf Herz und Nieren getestet. Ab 1. November ist es in Vorarlberg erlaubt zu beschneien. Sobald die „Schneisaison“ gestartet ist, arbeiten wir Beschneier fast 24 Stunden im Schichtbetrieb, um die bestmögliche „Ausbeute“ erzielen zu können.

Während des Schneibetriebs kontrollieren wir immer wieder die Schneeerzeuger (Schneelanzen und Schneekanonen) auf die korrekte Ausrichtung auf die Piste, befreien sie von Vereisung und Schnee und überprüfen deren Funktion.

Untertags werden die Schneeerzeuger neu positioniert um eine optimale Flächendeckung zu erhalten. Bei Anstieg der Temperaturen über 0°C oder zu starkem Wind müssen die Schneeerzeuger außer Betrieb genommen werden.

Schneeerzeugung-Bewegungsberg-Golm | © Golm Silvretta Lünersee Tourismus GmbH Bregenz

Technische Infos:

Unsere Schneeanlage am Golm besteht aus 3 Pumpenstationen mit einer Gesamtleistung von:

Ca.1.200 kw/h

Ca. 300l Wasser pro Sek. auf 60 bar

Das ergibt eine maximale Schneileistung von 600m3 pro Stunde.

Wisst Ihr wie viele Schneeerzeuger wir am Golm haben? Bin gespannt auf Eure Antworten.

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