Was macht ein Schneesportschulleiter in Zeiten wie diesen?

Interview mit Günter dem Leiter der Schneesportschule

Covid-19 und der Lockdown haben uns voll im Griff und der Alltag vieler hat sich schlagartig verändert. Die Ungewissheit ist Bestand unseres Alltages und gerne würden wir alle wissen, wie es weitergeht. Auch Günter der Leiter unserer Schneesportschule am Golm plagt momentan diese Ungewissheit. Wir haben bei ihm nachgefragt, wie es ihm geht und was er derzeit macht, wenn Skikurse nicht möglich sind?

Stationsbediensteter Günter | © Golm Silvretta Lünersee Tourismus GmbH

Grüaß Di Günter, normalerweise startet der Betrieb der Schneesportschule mit dem ersten Tag der Wintersaison und endet mit dem letzten Tag der Saison meist im April. Wie hast Du die Zeit bis jetzt überbrückt?
Leider konnten wir die Schneesportschule mit Start in die Wintersaison nicht öffnen. Ich habe deshalb seit Anfang Dezember in verschiedenen Bereichen ausgeholfen. So bin ich im Einsatz als Stationsbediensteter bei der Sesselbahn Matschwitz und helfe bei einem reibungslosen Verlauf mit. Beim Nachtrodeln, wenn Personal fehlt, verkaufe ich FFP2-Masken oder bin dort wo man mich gerade braucht. Und wenn es wieder ordentlich schneit, helfe ich beim Schnee schaufeln. Außerdem habe ich Anfang Saison die Mitarbeiter eine Woche kulinarisch verwöhnt und habe für sie zu Mittag gekocht. 
 

Du bist ja sehr begabt. Was machst Du den derzeit?
Derzeit helfe ich bei der Corona-Teststation der illwerkevkw mit, erledige das Bürokratische für die Schneesportschule und helfe wo man mich gerade braucht.

Gefällt Dir das abwechslungsreiche Aufgabengebiet? 
Ja sehr, ich bin froh, wenn ich helfen kann und immer etwas zu tun ist. 

Rechnest Du damit, dass heuer noch das Angebot der Schneesportschule möglich sein kann?
Derzeit dürfen nur Privatkurse von Skischulen angeboten werden. Die Nachfrage nach Privatkursen ist allerdings sehr gering und leider zu wenig um die Schneesportschule zu öffnen. Generell schaut es nicht mehr gut aus und so wie die Situation derzeit ist, wird unsere Schneesportschule am Golm diesen Winter nicht mehr öffnen können. 
 

Günter-Stationsbediensteter | © Golm Silvretta Lünersee Tourismus GmbH

Was sind sonst die Herausforderungen abgesehen von Corona?
Würde es Corona nicht geben, wäre meine größte Herausforderung genügend Skilehrer in den Hauptwochen vor Ort zu haben. So brauche ich anstatt durchschnittlich 25 Skilehrer, welche die gesamte Saison tätig sind, plötzlich bis zu 50 Skilehrer. Dies ist jedes Jahr die größte Herausforderung.
Eine weitere Herausforderung sind Schlechtwettertage und wenn aufgrund dieser nicht der Skibetrieb im vollen Umfang angeboten werden kann. Dann muss schnellstmöglich koordiniert werden, dass die Kurse beim Innerbachlift in Vandans abgehalten werden und wie die Kursteilnehmer und Skilehrer schnellstmöglich vom Berg hinunterkommen. 

Was fehlt Dir derzeit am meisten?
Mir fehlen am meisten die glücklichen Kindern, die entweder gerade das Skifahren lernen oder viel Spaß beim Ausüben haben. Was ich persönlich sonst noch vermisse, ist ein super Germknödel bei strahlendem Sonnenschein, nach ein paar tollen Schwüngen, auf der Sonnenterrasse.
 

Was ist noch geplant für Dich in dieser Saison?
Ich lasse mich überraschen, was noch auf mich zukommt und wünsche mir auf den nächsten Winter wieder einen tollen Skikurs in der Schneesportschule Golm mit vielen glücklichen Kindern.

Zum Schluss noch die Frage, was ist Dein Lieblingsabfahrt am Golm?
Meine Lieblingsabfahrt am Golm ist die Skiroute ins Gauertal – dies ist immer wieder ein Erlebnis mit der traumhaften Bergkulisse und den tollen Abfahrtshängen. 

Danke Günter für die kurze Fragerunde – wünsche Dir alles Gute und hoffentlich einen sorgenfreieren Start in die Wintersaison 2021/22.
 

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